Über die Neuordnung der bestehenden Finanzsysteme wird viel Diskutiert. Parallel entwickelt sich seit einigen Jahren ein Trend zu alternativen Finanzsystemen.
Einige Bewegung kommt dabei auch aus den Reihen der Kirchen. Die evangelische Kirche hat den Initiativkreis 9,5 ins Leben gerufen, um ein christliches Finanzsystem zu entwickeln:
Eine Kirchenwährung könnte Symbolwirkung in der ganzen Gesellschaft haben, glaubt Thomas Ruster. “Funktioniert sie, steht das Zinsdogma der Wirtschaft insgesamt zur Debatte.” Tatsächlich wird in vielen Regionen Deutschlands mit zinsfreiem Regiogeld gezahlt, regionalem Geld, mit dem in beteiligten Geschäften und Institutionen gezahlt werden kann und dessen Wert durch eine Umlaufgebühr nach einigen Monaten wieder verfällt. “Geld ist nicht zum Horten da, sondern um damit etwas zu machen. Eine zinsfreie Währung bewirkt auch, dass Menschen sich kritisch mit Geld auseinandersetzen”, sagt Christoph Körner, der den Zschopautaler mitentwickelt hat.
Sehr ähnlich ist auch die Herangehensweise des islamischen Finanzsystems:
Ein Finanzsystem, das keine Zinsen kennt und sich auch in Bezug auf weitere Regelungen unterscheidet, ist das islamische Bankensystem, das seit Jahren am Wachsen ist und während der Finanzkrise kaum Verluste zu melden hatte. Die Unternehmer, die dieses System befolgt haben, stehen heute sogar gut dar. Praktisch ist das System zwar noch nicht sehr weit ausgebaut. Von der Theorie, die seit über 1400 Jahren besteht, können die angeschlagenen Volkswirtschaften jedoch einiges wertvolles übernehmen.
Ohne direkte Mitwirkung der Kirchen aber an sehr ähnlichen Werten orientiert, sind die inzwischen über 60 Regionalwährungen, die in den letzten Jahren immer beliebter werden.
Ein interessanter Aspekt ist dabei die Auswahl der optimalen Währungsräume.