September 2011

Was ist Wohlstand? Die Suche nach neuen Messgrößen

von Steffen Greschner am 1. September 2011

Wenn Glück ein ökonomischer Faktor ist, braucht es auch neue Messgrößen für den Erfolg einer Gesellschaft. In UK sollen Glücksgrößen in Zukunftsentscheidungen mit einfließen. Auch in Frankreich und Deutschland arbeitet man inzwischen an ähnlichen Kennzahlen und Methoden, die nicht nur das BIP als Kennzahl erlauben.

Bei einigen weckt das den Wunsch weniger Wachstum für mehr Glück zu wagen und Gesellschaften in eine ganz neue Dimension der Selbstorganisation zu entlassen:

Den Kurs zu wechseln, heißt nämlich nicht zuletzt, den auf Materielles verengten Wohlstandsbegriff der Moderne um immaterielle Dimensionen, wie lebendige zwischenmenschliche Beziehungen, Fürsorge für andere, Freude an Kunst und Natur und anderem mehr zu erweitern. Das aber erfordert Fähig- und Fertigkeiten, die bei vielen nicht ausgebildet worden sind. Das nicht zuletzt deshalb, weil es an Vorbildern für einen weniger konsumorientierten Lebensstil mangelt.

Die bisherige Wohlstandsdefinition, veranlasst manchen dagegen zu einer wenig schmeichelhaften aber lesenswerten Zusammenfassung unserer Gesellschaft:

Kennzeichnend für diese Kultur ist ein möglichst hoher und schneller Umsatz von Gütern und Diensten. Entsprechend groß ist auch der Vertriebs und Werbeaufwand, der nicht zuletzt dazu dient, ständig neue Bedürfnisse zu wecken. Unzufriedenheit mit dem jeweils Bestehenden ist eine wichtige Voraussetzung für das Fortbestehen dieser Kultur

Be Happy! Ist Glück ein ökonomischer Faktor?

von Steffen Greschner am 1. September 2011

Glück als ökonomischen Faktor zu sehen ist seit einigen Jahren ein eigenes, nicht unumstrittenes Forschungsfeld. In UK hat sich eine Initiative gebildet, die mit einer Art “How to: Glück” versucht beim Glücklich werden zu helfen:

Im Interview mit Zeit Online sagt der Gründer Richard Layard über die Idee dahinter:

Erst mal geht es um eine andere Lebensphilosophie, die besagt, dass jeder Mensch gleich viel wert ist. Wenn sich diese Einstellung verbreitet, sind die Leute eher bereit, die Schwachen der Gesellschaft zu unterstützen. Sehen Sie sich die skandinavischen Länder an. Die haben keineswegs ein geringeres Einkommensgefälle als wir, aber sie haben eine Weltanschauung, die auf Respekt gründet.

Wie gut Bewegungen und Initiativen angenommen werden, verrät Facebook wohl am besten: über 10.000 Fans in den letzten 9 Monaten zeigen zumindest ein ordentliches (Glücks)Grundrauschen.

Be Happy! ;-)