2011 war wohl wirklich das Jahr in dem die Möglichkeiten und Veränderungen durch das Internet am deutlichsten geworden sind. Das TIME Magazin hat darum auch “den Demonstranten” zur Person des Jahres 2011 gewählt:
It’s remarkable how much the protest vanguards share. Everywhere they are disproportionately young, middle class and educated. Almost all the protests this year began as independent affairs, without much encouragement from or endorsement by existing political parties or opposition bigwigs. All over the world, the protesters of 2011 share a belief that their countries’ political systems and economies have grown dysfunctional and corrupt — sham democracies rigged to favor the rich and powerful and prevent significant change.
Der Freitag stellt dazu eine spannende Frage, die sich für uns auf die Suche nach der bewegten Mitte fokusiert. Wer sind die Leute, die sich über das Netz organisieren, ohne Anführer und ohne klaren politischen recht, links Background:
Aber wie kann dieses Kollektivsubjekt repräsentiert werden, wie kann man der weltweiten Empörung ein Gesicht verleihen? Medien und Staat fällt es gleichermaßen schwer, ihr Bedürfnis nach charismatischen Führungsfiguren, die man feiern (und bestrafen) kann, aufzugeben, insbesondere wenn es um Protestbewegungen geht. Die Anonymität und Führerlosigkeit – um nicht zu sagen Strukturlosigkeit – vieler internationaler Proteste sind Indikatoren ihrer Stärke und ihres Massencharakters.
Bei der Suche nach der Antwort muss man sich von gewohnten Interpretations-Versuchen verabschieden, die im letzten Jahr so oft scheiterten, wie sie angestellt wurden. Rechts, Links, Grün, Gelb – das alles greift zu kurz. Es sind lose Gruppierungen, die sich finden und sich auch wieder verlieren, um sich kurz darauf an anderer Stelle wieder neu zu finden. Das ist das Netz.