Entwicklerseitig tut sich inzwischen einiges, um die Möglichkeiten des Netzes in die Politik zu bringen. Aus Baden-Württemberg kommt eine Plattform, die sich der Möglichkeit digitaler Partizipation widmet: Parteezy.de
Der offizielle Launch ist für nächste Woche, den 22. März 2012, geplant. Im Blog der Entwickler-Agentur schreibt man dazu:
Auf dieser Plattform können die Städte und Gemeinden Ihren Bürgern Arbeitsräume für Beteiligung an Projekten einrichten, die 7 Tage die Woche und 24 Stunden am Tag verfügbar sind.
Natürlich bietet Parteezy auch Online-Umfragen an und eine Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen auf kurzem Wege.
Die Entwicklung anwenderfreundlicher Software ist eine Grundbedingung, um die Chancen digitaler Beteiligung überhaupt testen zu können. Die meisten Kommunen und Gemeinden sind weder technisch noch, noch vom Verständnis, geschweige denn finanziell in der Lage eigene Lösungen zu entwickeln.
Parteezy versucht dabei clever die eigene Software mit bestehenden Social Media Netzwerken zu verknüpfen. So will man Bürger und Gemeindemitarbeiter auf den Netzwerken abholen, wo sie bereits sind (Info-PDF):
Parteezy vereinigt alles, was Sie für die interne und externe Kommunikation – also mit Mitarbeitern, anderen Kommunen und Bürgern benötigen. Funktionen sind dabei u.a. Diskussionsforen, Kontakt- und Nutzermanagement, Umfragen, Wissenswikis, Schnittstellen zu Dokumentenmanagement und Social Media und vieles mehr …
Spannend ist auch die Möglichkeit geschlossene Diskussionsgruppen zu starten, in denen gemeindeübergreifend oder in Zusammenarbeit mit Experten und engagierten Bürgern im Vorfeld an Problemlösungen gearbeitet werden kann. So kann man sich auch dem Dilemma Partizipation vs Datenschutz langsam annähern.
{ 3 Kommentare }
Witzigerweise findet sich in den politischen Blogs und Foren, etwa netzpolitik.org die sich massiv mit diesem Themenkreis befassen kein einziges Wort zu “Parteezy”.
Genau genommen sind dieser Artikel und die Webseite der Plattform der einzige Hinweis das es existiert. Ich werde mir den Namen mal merken, bin gespannt ob das in ein paar Wochen Relevanz bekommt oder eher in der Schublade “noch ein kommerzieller Groupware-Anbieter” endet.
Hi Thomas,
futurezone.at hat sich ebenfalls kurz mit dem Thema beschäftigt: http://futurezone.at/netzpolitik/7957-microsoft-stellt-projekt-neustadt-vor.php
Ich bin aber auch gespannt auf die nächsten Wochen.
Nach ein Paar Jahren kann man wohl sagen, diese Software war schon damals irrelevant und ist sie heute immer noch. Da wird sich selbst viel gelobt und erzählt, was da sein könnte, aber eben nicht ist und auch nie sein wird.
Parteezy ist eine ziemlich billige und undurchdachte Software, die niemanden hinterm Ofen vor holt. Das sieht man ja, wenn man sich die Beteiligungszahlen anschaut. Nur eine Internetseite im Netz zu haben, wo Leute etwas rein schreiben können, war schon 2012 veraltet. Das geht heute sicher anders und besser. Zum Beispiel in Osthessen: http://www.fuldabistdu.de
{ 1 trackback }