Ein spannendes Thema, das noch wenig Stellenwert in der öffentlichen Diskussion einnimmt, ist die Entwicklung hin zur allumfassenden Automatisierung. Längst werden nicht mehr nur Produktionsabläufe automatisiert, sondern auch immer mehr “Denkarbeiten” werden von Software übernommen.
In der FAZ stellt Frank Rieger vom Chaos Computer Club die richtige Frage: Müssen Roboter unsere Rente bezahlen?
Gegen einen Umbau zur roboterfreundlichen Gesellschaft ist die aktuelle Energiewende ein vergleichsweise kleines Unterfangen. Es geht schließlich an die Grundfesten ökonomischer und gesellschaftlicher Dogmen. Die Vergesellschaftung der Automatisierungsdividende ist daher ein Projekt von historischen Dimensionen. Sie bietet jedoch – im Gegensatz zu praktisch allen anderen Szenarien – eine positive Utopie, die langfristige soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität garantiert und die Würde des Menschen wahrt.
Diese Entwicklung zeigt, dass die alten Diskussionen um eine Maschinensteuer, bzw. eine Wertschöpfungsabgabe nicht für immer vom Tisch sind. Einen guten Einstieg in das Thema bietet das Video “Geschichte der Automatisierung – Robot-Job” der Bundeszentrale für politische Bildung NRW.
Wenn man die Chancen begreift, müsste diese Entwicklung eigentlich ein Grund zur Freude, anstatt zur Sorge sein. Lassen wir doch “unsere Maschinen” für uns arbeiten.
{ 2 Kommentare }
Auf jeden Fall sollte nur die Wertschöpfung – und zwar die gesamte Wertschöpfung! – besteuert werden völlig unabhängig von der dafür nötigen Arbeitszeit! Wenn es z.B. durch mehr Maschineneinsatz gelingt, die heutige Wertschöpfung mit deutlich weniger Menschen zu produzieren, so ist es absurd, wenn dadurch Ausfälle bei Steuern und Sozialabgaben entstehen!
Ihr Argument trifft genau den Punkt. Da wohl zu erwarten ist, dass genau das in Zukunft noch extremer und in immer mehr Bereichen passieren wird, wird man sich auch über solche Themen Gedanken machen müssen.