Susanne Wiest, eine der engagiertesten Vordenker zu einem Bedingungslosen Grundeinkommen, hat in einem aktuellen Beitrag die Frage Aufgeworfen, ob ein Grundeinkommen eigentlich der Wirtschafts- oder der Sozialpolitik zuzuordnen ist.
Ähnlich, wie wir es hier auch schon mehrmals dargestellt haben, handelt es sich auch für Wiest dabei nicht um ein sozialpolitisches Instrument, sondern um die Chance die Grundausrichtung einer Gesellschaft komplett neu zu denken:
Grundeinkommen nicht als Notlösung, nicht als sozialpolitische Maßnahme um schlimme Verwerfungen wie Alters- oder Kinderarmut zu korrigieren. Das bedingungslose Grundeinkommen als Grundelement eines gemeinsam gestalteten Wirtschaftens, bei dem wir Menschen uns in den Mittelpunkt stellen und größtmögliche Autonomie jeder/jedes Einzelnen in der Gemeinschaft ermöglichen.
Unter dem Artikel hat sich eine sehr spannende Diskussion entwickelt.
Eine der Grundsatzfragen, die sich dabei auftun, hat der dm-Gründer Götz Werner kürzlich auf Facebook aufgeworfen:
«Dass wir der Kindergärtnerin, die unsere Kinder erzieht, ein geringeres Einkommen zubilligen als dem Mechaniker, der unser Auto repariert, ist eine Bewusstseinsfrage. Die meisten sagen immer noch: Es ist ganz in Ordnung, dass der, der bei der Bank mein Geld betreut, mehr verdient als die Person, die sich um meine Kinder kümmert. Und erst, wenn sich hierfür das Bewusstsein verändert, ändern sich auch die Lohn- und Gehaltsstrukturen.»