Wer wählt eigentlich die Piraten? Genau über diese Frage haben sich Medien und Politik vor allem nach dem Einzug ins Berliner Parlament den Kopf zerbrochen und wildeste Thesen aufgestellt.
Inzwischen weiß man es genauer. Die Uni Leipzig hat von Mai bis Juli 2357 Wahlberechtigte dazu befragt und etwas Licht ins dunkel gebracht: Piratenwähler sind jung, gut gebildet, auffallend gesund und wenig depressiv. Klar, sie nutzen das Internet. Klassische Medien nutzen sie von allen Befragten am wenigsten. Dafür haben sie ein geringes Gehalt und Angst um ihre Jobs.
Mit 33,9 Jahren sind die Wähler der Piraten im Schnitt knapp 8 Jahre jünger als die Wähler der Grünen. Bei den großen Zwei, SPD und CDU liegt das Durchschnittsalter sogar bei 53,8 bzw. 58 Jahren.
Spannend sind in der Studie (PDF) aber vor allem die etwas außergewöhnlicheren Fragen:
Wir haben in dieser Studie auch gefragt, ob man Kontakte zu in Deutschland lebenden Ausländern hat, in der eigenen Familie oder der näheren Verwandtschaft, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder im sonstigen Freundes- und Bekanntenkreis. Die überwiegende Mehrzahl der Anhänger der Piraten hat solche Kontakte, aber auch die überwiegende Mehrzahl der Grünen und FDP-Wähler.
Bei den Wählern der Piratenpartei sind immerhin 45 Prozent Frauen, was in einem Widerspruch steht zur Mitgliederschaft der Partei und den Funktionsträgern.
Die Piraten haben unter Protestanten, Katholiken und Konfessionslosen ca. gleiche Wähleranteile.
In der Studie (PDF) wurden auch die Wähler anderen Parteien sehr genau analysiert.