Wir hatten vor einigen Tagen schon einmal über ein “Schulsystem im Aufbruch” geschrieben. An einer Berliner Schule werden viele Lerninhalte anders vermittelt, als es das Prinzip des allgemeinen Schulsystems vorsieht. Eigenverantwortung kommt dort vor Wissensvermittlung im Frontalunterricht.
Ein anschauliches Beispiel ist die bewusst demokratische Struktur der Schule. Anstatt Demokratie im Gemeinschaftskunde-Unterricht theoretisch zu lehren, wird sie im Alltag der Schüler integriert:
Zur Kultur demokratischer Schulen gehört, dass das öffentliche Sprechen früh geübt und gelernt wird. Der wöchentliche Klassenrat und die wöchentliche Schulversammlung sind Orte des öffentlichen Diskurses in der Schulgemeinde. Ziel ist die Stärkung einer demokratischen Kultur, der Identifikation mit der Schule, der Eigentätigkeit, der Präsentationsfähigkeit. Der Klassenrat ist ein Diskussionsforum, ein Planungs- und Handlungszentrum. Er stärkt die Verantwortungsgemeinschaft Klasse. Dort werden Lösungen für Probleme gesucht und Ideen geboren.
Die esbz gestaltet ihre Schulentwicklung als partizipativen Prozess.
Wichtige Elemente unserer demokratischen Kultur sind:
- die Arbeit in Lehrerteams
- durchgängig selbstbestimmte Lernsettings
- Gelegenheitsstrukturen für Engagement
- wöchentlicher Klassenrat
- wöchentliche Schulversammlung
- Peer-Education
- Lehrerfortbildung durch SchülerInnen
- SchülerInnen als Referenten auf Kongressen
- Eltern und Experten als willkommene Partner
- Schüler-Eltern-Lehrer-Foren
Dass die esbz auch sonst einiges anders und aus unserer Sicht sehr gut macht, haben wir bereits beschrieben.
(Da es ich bei der esbz um einen privaten Schulträger (evangelische Kirche) mit staatlicher Anerkennung handelt, wird ein Einkommensabhängiges Schulgeld erhoben. Im Standard beträgt es 2% und in der Ganztagesbetreuung 3,5% des Eltern-Einkommens. Durch Befreiungsmöglichkeiten will man den Zugang bewusst für alle Schichten möglich machen.)