Crowdfunding als Finanzierungsform erlebt gerade vor allem in der Start-Up-Finanzierung einen Boom. Eine noch weniger bekannte Möglichkeit, haben wir bereits vor einem Jahr vorgestellt: Bürgerbeteiligung: Crowdfunding für kommunale Projekte
Die bisher und nach eigener Aussage weltweit einzige Plattform dafür ist LeihDeinerStadtGeld.de. Das noch relativ junge Unternehmen hat Ende letzten Jahres den ersten Erfolg in einer 11.500 Einwohner Gemeinde verkündet:
Als landesweit erste Kommune hat sich die Stadt Oestrich-Winkel für die Aufnahme eines Bürgerdarlehens entschieden. Auf diesem Wege sollen insgesamt 160.000 Euro, hiervon 83.200 Euro in der bereits abgeschlossenen ersten Tranche, für die Anschaffung von Digitalfunkgeräten für die Freiwillige Feuerwehr direkt bei den Bürgerinnen und Bürgern geliehen werden, statt wie üblich von einer Bank. Die Nachfrage nach dem Bürgerkredit führte insgesamt zu einer Überzeichnung der anvisierten Summe von 83.200 Euro.
Die Kredite werden mit 0,76% verzinst und haben eine Laufzeit von 6 Jahren. Die Motivation der kreditgebenden Bürger liegt also weniger im wirtschaftlichen Interesse oder im möglichen Gewinn, sondern in der Unterstützung der eigenen Gemeinschaft und der dadurch entstehenden Transparenz.
Gunnar Sohn hat es auf theeuropean schön zusammengefasst:
Wer es ernst meint mit Transparenz, Partizipation und Demokratie, sollte auch größere Vorhaben über Crowdfunding-Prinzipien finanzieren und in der Öffentlichkeit um Zustimmung werben.
Auch wenn das alles noch in den Kinderschuhen steckt, zeigt sich doch jetzt schon welche Möglichkeiten eine gute Zusammenarbeit zwischen Kommunen und Bürgern alles bieten kann.