Ein Thema, das uns schon länger unter den Fingern brennt, ist der Trend hin zur Shareconomy – zum gemeinsamen Teilen von Wissen oder Gütern. Eigentlich ein recht logisches und seit jeher bekanntes Verhalten: Wenn ich etwas nicht oft brauche und der Nachbar hat es – dann leihe ich es mir. Egal ob Bohrmaschine oder sein Auto. Geld fließt dafür nicht zwnagsläufig.
Durch immer bessere Vernetzungsmöglichkeiten wird allerdings auch das klassische Teilen immer mehr zum Geschäftsmodell. Jüngstes Beispiel ist die Mitfahrzentrale, die seit einigen Tagen Geld für die Vermittlung verlangt, wo bisher nur Geld zwischen Fahrer und Mitfahrer floss.
Eigentlich ist Teilen ein klassischer Commons-Gedanke. In der Realität wird daraus aber zunehmend ein Geschäftsmodell, wie auch Silke Hellfrich im Commonsblog vor vor einiger Zeit festgestellt hat:
“Es geht darum, das Recht auf Teilen zu schützen, dh. es geht nicht nur um das Teilen gemeinsamer Ressourcen, sondern auch um den Schutz der Idee, dass es unsere Ressourcen sind. Wenn also ein Internetgigant, der nach kommerziellen Regeln wirtschaftet, jetzt die Idee des Teilens von Wissen und Informationen entdeckt, aber so, dass die Kunden möglichst dazu benutzt werden, ihm alle möglichen Informationen zuzuspielen; wenn das Teilen dazu benutzt wird, das eigene Geschäftsmodell zu erweitern, dann hat das wenig mit dem Allmendegedanken zu tun, sondern sehr viel damit, dass die Idee des Teilens ausgenutzt wird zum Zwecke der Verwertung. Allmende heißt aber immer Teilen und den Gedanken des Gemeinsamen schützen. Also: Es geht zentral um die Frage der sozialen Kontrolle dessen was unser ist und was niemandem alleine gehören sollte.”
Die Frage ob Allmende, Gemeingüter und Commons überhaupt etwas mit der Shareconomy als Geschäftsmodell gemeinsam haben können, ist eine nicht unerhebliche. Geht es doch auch darum, ob beispielsweise zusammengetragenes Wissen oder Erfahrungen in Zukunft den Menschen oder den Unternehmen hinter den Plattformen gehören.