UDL Digital hat sich heute dem Thema “Neue Geschäftsmodelle dank E-Government” gewidmet. In erster Linie wird dabei betrachtet, welche finanziellen Möglichkeiten offene Daten, z.B. aus Verwaltungen, auch dem privaten Wirtschaftssektor bieten.
Erste Versuche digitale Beteiligung als Geschäftsmodell zu verstehen, gibt es in Deutschland inzwischen einige. Wir haben die bekanntesten Tools und Anbieter zu E-Partizipation und Co aufgelistet:
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Die Werdenktwas GmbH ist eine Ausgründung der Technischen Universität Darmstadt, die inzwischen ein ganzes Bürgerbeteiligungs-Softwarepaket für Städte und Gemeinden anbietet: Das reicht vom Mängelmelder über Bürgerhaushalte, bis zur digitalen Bürgersprechstunde. Vor allem der Mängelmelder wird bereits in einigen Gemeinden eingesetzt.
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Unser Partner Parteezy beispielsweise bietet eine Plattform für Bürgerbeteiligung auf kommunaler Ebene an. Dahinter steht die KBB Kommunalberatung GmbH und ein ehemaliger Bürgermeister, der hauptsächlich in Süddeutschland aktiv ist.
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eOpinio bietet ebenfalls technische Lösungen, um die Bürgerschaft mitsprechen zu lassen. Die eOpinio GmbH bezeichnet sich selbst als innovatives Meinungsforschungsunternehmen und besteht aus einem Team von auffallend jungen Köpfen. Ein klassisches StartUp, mit Unterstützung der Justus-Liebig-Universität Gießen .
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dito 6.0 ist ein Produkt der ontopica GmbH. dito wurde bis 2006 vom Fraunhofer Institut IAIS entwickelt und bietet recht umfangreiche Möglichkeiten digitaler Beteiligung und Bürgerdialoge. Die Referenzliste der Softwarelösung ist inzwischen ganz ansehnlich.
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Die DialogBox ist eine Softwarelösung, die dieses Frühjahr vorgestellt wurde. Entwickelt von der ]init[ Aktiengesellschaft für digitale Kommunikation und gefördert durch den Bund, bietet die Dialogbox einige spannende Möglichkeiten im Bereich Social Media Integrationen. Ebenfalls spannend ist die angebotene Plattform politik.de.
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die Zebralog GmbH & Co KG bietet zwar keine einheitliche Plattform an, hat sich allerdings im Bereich digitaler Beteiligung spezialisiert. Mann könnte das Unternehmen fast als Full-Service-Agentur bezeichnen. Von Technik, über Moderation, bis hin zu Gutachten und Konzeption bietet zebralog das komplette Programm digitaler Beteiligungsformen an.
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WeThinq ist ein Beteiligungs-Tool, das sich in der Selbstdarstellung allerdings eher an Organisationen und Unternehmen richtet. Entwickelt wurde das Tool von der crisscrossed GmbH, deren Gründer auch Frankfurt-gestalten.de ins Leben gerufen hat.
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Zivilarena wurde von der Firu mbH und der Bulwiengesa AG ins Leben gerufen – beides Beratungsdienstleister im Infrastruktur-, Bau- und Immobilienwesen. Zivilarena bietet eine “Plattform für Bürgerbeteiligung in Bau- und Infrastrukturprojekten. Zivilarena fördert den konstruktiven Dialog zwischen den planenden Instanzen – Kommunen, Investoren, Liegenschaftseignern – und denjenigen Personen, die diese Planung betrifft.”
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Die DEMOS Gesellschaft für E-Partizipation bietet zwar keine universelle Beteiligungsplattform, hat allerdings bereits einige spannende Projekte umgesetzt. Ein gutes Beispiel ist bob-sh.de – eine Beteiligungsplattform für Gemeinden in Schleswig Holstein, um Bau- und Planverfahren zu optimieren.
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Behörden Online Systemhaus GmbH ist einer der Bigplayer, der viele Behörden mit Softwarelösungen versorgt. Als Teil der Medien Union, einem Süddeutschen Zeitungsverlag mit rund 1,5 Mrd Umsatz, bietet bol inzwischen auch das Tool Bürger 2.0 an. Eine klassische Bürgerbeteiligungsplattform. Mit der MeldeApp bietet bol ein ähnliches Smartphone Tool, wie den Mängelmelder.
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Die HYVE Innovation Community GmbH ist eher eine Online-Agentur, die aber auch eine Open-Government Lösung anbietet. Außerdem bietet Hyve einige spannende Lösungen für Wissensmanagement und kreative Beteiligungsprozesse.
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BürgerWissen bietet eine ganze Reihe verschiedener Tools und Lösungen rund um digitale Beteiligung. Von Bürgerhaushalten, über Beteiligungsverfahren und begleiteten Umfragen, arbeitet das relativ kleine Team an vielen neuen Lösungen.
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direktzu der relevantec GmbH ist eher ein Kommunikations- denn ein Bürgerbeteiligungstool. In der Selbstbeschreibung heißt es dazu: “direktzu® bündelt und priorisiert Feedback und Meinungen so, dass eine kontinuierliche, direkte Kommunikation zwischen großen Gruppen und einem Adressaten ohne viel Aufwand möglich wird.”
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Die KDO Service GmbH ist die Unternehmung des Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg (KDO). Das Tool für einen Bürgerhaushalt kann in einer Demoversion angeschaut werden. Wirklich überzeugen kann es leider nicht.
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Der Beteiligungsserver bietet ebenfalls Lösungen, um in erster Linie Bauverfahren online zu begleiten. Angeboten wird das Tool von b-Planpool. Leider ist die Webseite wenig aussagefähig und wir haben nicht hundert Prozent verstanden, wie das ganze funktioniert.
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Auf der anderen Seite gibt es Beteiligungs-Tools, die kostenlos angeboten werden. Liquid Feedback und Adhocracy sind dabei die bekanntesten. Echo sieht vielversprechend aus, wir haben aber noch keine Erfahrung damit. Etwas weniger bekannt und auch (partei)politisch motiviert ist New Democracy, das von der liberalen Basis nur an liberale Projekte abgegeben wird.
Die Open Knowledge Foundation arbeitet an verschiedensten Projekten im Bereich Wissen und Beteiligung. Eine Landkartenübersicht über verschiedenste politische digitale Beteiligungsverfahren bietet meine-demokratie.de.
International tut sich auch einiges, wobei das hier den Rahmen sprengen würde. Genannt wurden uns aber beispielsweise delib.net und mysociety.org.
Falls wir noch welche vergessen haben – was wir bestimmt haben – gerne per Mail an info (at) xpolitics (.) de oder in den Kommentaren posten.